Im Projekt Demandi wollen wir gemeinsam mit Berliner Berufsschulen die Demokratie stärken und Diskriminierung abbauen. In Berufsschulen und Betrieben gibt es ähnliche Probleme wie draußen in der Gesellschaft. Es gibt immer wieder Fälle, in denen Schüler*innen, aber auch Lehrer*innen und weitere pädagogische Fachkräfte Diskriminierung erleben.
Diskriminierung kann sich ganz unterschiedlich zeigen:
- durch Ausgrenzung,
- unfaire Behandlung,
- beleidigende Sprüche,
- in Verletzungen mit Worten und mit Taten.
Dabei kann es um Vorfälle gehen, in denen Einzelne sich diskriminierend äußern oder verhalten. Aber oft geht es auch darum, wie alles organisiert ist, wer Bescheid weiß, wer beteiligt, gefragt oder gehört wird und wer nicht.
Demokratie und Antidiskriminierung gehören daher unbedingt zusammen!
Ich habe erlebt, dass wir verschiedene Meinungen haben können und uns trotzdem akzeptieren.
Tyron B.,
Berufsschüler
Ich habe verstanden, dass wir zu schnelles Schubladendenken ablegen müssen.
Sudenaz Y.,
Berufsschülerin
Der Übertrag aus der Theorie in die Praxis erscheint gut möglich.
Anna H.,
Pädagogin
Die Atmosphäre, den Ort und die Art der Anleitungen habe ich sehr geschätzt.
Ahmad A.,
Pädagoge
Ich bin jetzt mehr für das Thema sensibilisiert und verstehe die strukturellen Zusammenhänge.
Sebastian P.,
Pädagoge
DEMNÄCHST
„Diskriminierung, Diversität und ich“ No.2
Fortbildung/Vertiefungsworkshop
Diejenigen, die selbst keine Diskriminierung erleben, merken häufig nicht, wenn Diskriminierung stattfindet. Und es wird selten darüber gesprochen. Falls Diskriminierung dann trotzdem zum Thema wird, ist oft unklar, wie damit umgegangen werden soll. Es stellen sich wirklich viele Fragen:
Auf welche Weise kann darüber gesprochen werden?
Und mit wem?
Welche verschiedenen Formen von Diskriminierung gibt es eigentlich?
Wie können Betroffene unterstützt werden?
Und wie kann Diskriminierung in Zukunft besser erkannt und verhindert werden?
Mit dem Projekt Demandi wollen wir Pädagog*innen und Schüler*innen in Berliner Berufsschulen unterstützen, solchen Fragen auf den Grund zu gehen, weitere Fragen zu stellen und mögliche Lösungswege zu finden.
Dafür bieten wir Einiges an:
für Schüler*innen
„Diskriminierung, Diversität und ich“
Workshops zu Diversität und Antidiskriminierung für Schüler*innen einer Berufsschulklasse
In diesen Workshops geht es darum, was Diskriminierung genau bedeutet und welche Arten von Diskriminierung es gibt. Wir werden gemeinsam erkunden, wo Diskriminierung überall stattfindet und wie sie sich auf Menschen auswirken kann. Ziel ist, dass die teilnehmenden Schüler*innen Diskriminierungen im Alltag (in der Berufsschule oder auch im Betrieb) besser erkennen und gemeinsam Ideen entwickeln, was sie dagegen tun können.
Durchführendes Team
Nina Arens-Can, Kerem Atasever und Tschingis Süleymanov
Ort: jeweils in der Schule der angemeldeten Klasse
Organisatorische & inhaltliche Absprachen:
Empowerment-Treffen
… für Schüler*innen mit Rassismuserfahrungen aus Berliner Berufsschulen/OSZs.
- Genug von rassistischen Sprüchen?
- Genervt, dauernd gefragt zu werden, woher Du „eigentlich“ kommst?
- Keine Lust mehr, als „anders“ gelesen zu werden?
- Bock auf faire Behandlung?
- Interesse an Austausch mit Schüler*innen, denen es ähnlich geht?
- Mal einen Safe Space ausprobieren?
Dann komm zum Empowerment-Treffen!
Hier kommst Du mit Schüler*innen zusammen, die ähnliche Erfahrungen machen wie Du!
Hier entscheidest Du selbst, worüber Du reden möchtest!
Hier geht es um Stärkung und neue Ideen!
Falls Du Interesse hast, melde Dich bei Tara Hawk oder Tschingis Sülejmanov. Dann erfährst Du, wann und wo das nächste Treffen stattfindet:
Tara Hawk
0176-85391607 (WhatsApp, Signal, Telegram)
Tschingis Sülejmanov
0151-11239838 (WhatsApp, Signal, Telegram)
Was heißt „Empowerment“? Das Wort „Empowerment“ ist Englisch. Es bedeutet:
- sich selbst stark machen und stark fühlen,
- selbstbewusst handeln,
- sich in der Gruppe gegenseitig stark machen und unterstützen,
- für die eigenen Rechte kämpfen,
- und sich gegen Diskriminierung wehren.
„Empowerment“ spricht man: „Impauerment“
Quelle: adis e.V.
für Lehrer*innen
und pädagogische Fachkräfte
„Diskriminierung, Diversität und ich“ – Basisworkshop (No. 1)
Macht- und diskriminierungskritische Workshops für Pädagog*innen aller Berufsgruppen aus verschiedenen Berliner Berufsschulen/OSZs
In diesen Workshops setzen sich die teilnehmenden Pädagog*innen mit Strukturen und Wirkweisen von Diskriminierung auseinander und werden ermutigt, ihre eigenen Vorurteile und Privilegien zu reflektieren. Daran anknüpfend geht es darum, diskriminierende Situationen und Strukturen im Schulalltag zu erkennen und zu überwinden. Hierfür erarbeiten die Teilnehmenden erste konkrete Handlungsoptionen.
Durchführendes Team: Nina Arens-Can, Kerem Atasever und Tschingis Süleymanov
Ort: Eventraum im „Tenur“, Reichenberger Str. 147, 10999 Berlin
Organisatorische & inhaltliche Absprachen:
„Diskriminierung, Diversität und ich“ – Vertiefungsworkshop (No. 2)
Nachdem sich die Teilnehmenden im Basisworkshop den Strukturen und Wirkweisen von Diskriminierung angenähert haben, geht es im zweiten Workshop verstärkt um die eigenen erlernten Bilder und Zuschreibungsmechanismen, die unser Denken und Handeln unbewusst prägen. Auf dieser Basis wenden wir den Blick noch differenzierter auf kritische Situationen im Schulalltag und beleuchten, an welcher Stelle es sich um Diskriminierung handelt und wo nicht. Im Anschluss werden anhand konkreter Beispiele Handlungsoptionen erprobt und gemeinsam reflektiert.
Durchführendes Team: Nina Arens-Can, Kerem Atasever und Tschingis Süleymanov
Ort: Eventraum im „Tenur“, Reichenberger Str. 147, 10999 Berlin
Organisatorische & inhaltliche Absprachen:
„Diskriminierung, Diversität und ich“ No.2
Fortbildung/Vertiefungsworkshop
Empowerment-Workshop
… für pädagogisches Personal mit Rassismuserfahrungen
Workshops für Pädagog*innen aller Berufsgruppen aus verschiedenen Berliner Berufsschulen/OSZs
Diese Workshops bieten einen geschützten Raum für Austausch und Stärkung. In der ersten Veranstaltung lernen sich die Teilnehmenden kennen. Sie tragen relevante Themen zusammen und klären miteinander, was für sie wichtig ist. Im zweiten Teil geht es um den Austausch über konkrete Rassismuserfahrungen im Schulalltag und die gemeinsame Entwicklung von möglichen Umgangsstrategien.
Durchführendes Team: Tara Hawk und Tschingis Sülejmanov
Es handelt sich um zwei aufeinander aufbauende Veranstaltungen. Interessierte melden sich bitte für beide Termine an.
Ort: Eventraum im „Tenur“, Reichenberger Str. 147, 10999 Berlin
Organisatorische & inhaltliche Absprachen:
Hinweis: Dieser Workshop richtet sich ausschließlich an Menschen mit persönlichen Rassismuserfahrungen. Wer sich allgemein für Rassismus oder Antidiskriminierung interessiert, kann den Workshop „Diskriminierung, Diversität und ich“ besuchen.
für die Schulentwicklung
Initiativgruppen
Unsere gezielten (kostenfreien) Angebote für Initiativgruppen umfassen:
- Bedarfsgerechte Fortbildungen (berufsschulübergreifend)
- Teamentwicklung für eine gute Zusammenarbeit der beteiligten Lehrer*innen, Fachkräfte und Schüler*innen
- Begleitung der Initiativgruppen bei der Entwicklung und Umsetzung von Zielen und Projektideen
- Beratung und Unterstützung bei der möglichen Überführung von erfolgreichen Projekten in längerfristige Entwicklungsvorhaben
- Vernetzung und Austausch zwischen Initiativgruppen verschiedener Berufsschulen
- Und was sich aufgrund des Bedarfs einzelner Berufsschulen sonst noch ergeben kann …
Basis dieser Initiativgruppen können Lehrer*innen und Fachkräfte verschiedener Berufsgruppen bzw. multiprofessionelle Teams in Ihrer Schule sein, die sich als Ganzes oder in Teilen auf den Weg machen, um diskriminierende Situationen und Strukturen anzugehen und demokratische Prozesse in ihrer jeweiligen Schule voranzubringen – und zwar gemeinsam mit engagierten Schüler*innen.
Wir unterstützen diese Initiativgruppen bei der Entwicklung von Projekten, die als kleine „Pflänzchen“ starten und zu größeren nachhaltigen Schulentwicklungsprozessen anwachsen können – je nachdem, was für die einzelne Schule wichtig und möglich ist.
Interessenbekundungen bitte an:
Nach der Kontaktaufnahme kann ein erstes Kennenlerngespräch stattfinden: am Telefon, online oder vor Ort in Ihrer Schule. Dann schauen wir gemeinsam, was für Ihre Schule am besten passt. Und sollten Sie nach diesem Gespräch weiterhin Interesse haben, kann es ab Mai 2024 mit den unterstützenden Aktivitäten bereits losgehen.
Seit August 2023 arbeiten IBIM e. V. und I.D.E im Projekt Demandi zusammen.
IBIM e. V. – Intersektionales Bildungswerk in der Migrationsgesellschaft
IBIM steht für politische Bildungsarbeit, die sich mit dem Zusammenleben in der Migrations gesellschaft befasst. Im IBIM arbeiten und engagieren sich Menschen, die bereits langjährig in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit aktiv sind und vielfältige Erfahrungen sowie fundiertes Wissen in den entsprechenden Themen- und Arbeitsfeldern besitzen. Innerhalb der Arbeit von IBIM ist die Stärkung und Sichtbarmachung von Diskriminierung betroffener und marginalisierter Perspek tiven besonders wichtig. IBIM möchte auf diese Weise die gleichberechtigte Teilhabe und Inklu sion aller Mitglieder der Migrationsgesellschaft voranbringen und zu einem gelungenen Zusammenleben beitragen.
I.D.E
Institut für Demokratieentwicklung
Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des I.D.E liegt in der „Demokratischen Schulentwicklung“ einem spezifischen Organisationsentwicklungskonzept, bei dem es um den Auf- bzw. Ausbau von demokratischen Strukturen und Gestaltungsräumen geht. Dieser Schulentwicklungsansatz soll den Dialog unter schulischen Akteur*innen fördern, positive Demokratieerfahrungen ermöglichen und präventiv gegen demokratiefeindliche Tendenzen in der Gesellschaft wirken. Wesentlich hierfür sind ein diskriminierungskritisches Vorgehen sowie der Abbau möglicher Barrieren, um eine größtmögliche Beteiligung und Vielfalt an Perspektiven in den schulischen Entwicklungsprozessen zu gewährleisten.
Förderung durch:
Das Projekt Demandi wird durch die „Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung“ in Berlin im Rahmen des „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ gefördert.